|
1.8. Wir sind nach einer ruhigen Nacht in der wunderschönen Bucht mit Blick auf die Kornaten aufgewacht, und sind hier immer noch alleine - schön. Da macht ein Bad im hier recht kühlen Nass Spass. Bei geschätzten max. 19 Grad werden wir hellwach. Im Lauf des Vormittags ankern noch ein paar Boote um uns rum, und als noch ein Touri-Dampfer anlegt wirds Zeit das idyllische Plätzchen zu verlassen. Und es kommt leichter Wind auf und gemütlich segeln wir raumschots dahin. Weiter draußen ist etwas Seegang und das Ganze wird schaukelig aber noch angenehm. Auf einem Kurs kommen wir mit 4-7 kn zur Insel Kakan. Dort gehen wir an eine Boje in der bewährten Potkuzina-Bucht. Trotz vielen Bojen, ca. 50 aber verteilt auf eine große Fläche mit ein paar Armen, ist es ein schönes Plätzchen hier. Bei schönem Abendrot das in Rosa-, Orange-, Gelbtönen in die Nacht übergeht klingt ein toller Segeltag beschaulich aus. Wir verbringen eine absolut ruhige angenehme Nacht hier.
|
|
2.8. Gut erholt sind wir bei absolut schönem Wetter aber auch Windstille aufgewacht. Das Wasser ist etwas kühl, so macht das Morgenbad richtig wach. Es ist so glasklar, dass man beim Steigen über die Badeleiter meint, tief zu fallen. Bei leichtem Wind legen wir ab und ganz langsam zuckeln wir auf Vorwindkurs dahin. Wir versuchen auch mal Butterfly zu segeln, Wind ist aber fast zu leicht dafür. Geduldig nähern wir uns mit 2-3 kn Geschwindigkeit - oder besser Langsamkeit - unserem nächsten Ziel, die Insel Drevinik mit dem Hafen Veli Drvenik. Ein total hübscher, ruhiger beschaulicher Ort. Mit ca. 10 Schiffen liegen wir mit Buganker und Heckleinen gut an der Mole. Ich kaufe auf kleinem Spaziergang durchs Dorf einen selbstgekelterten Roten bei einer alten Frau. Bernd ist skeptisch ob man den überlebt, er ist etwas stark aber köstlich und am nächsten Tag gabs keine Kopfschmerzen. Mit Blick auf einen tollen Sonnenuntergang klingt der Tag entspannt aus.
|
|
3.8. Bis 5.30 Uhr hatten wir eine ruhige Nacht, dann begannen die Kirchenglocken laut zu läuten. Die spinnen, die Kroaten, ... Zum Frühstück habe ich im Ort mit dem halben Dorf zusammen Brot und frisch gebackenen Strudel gekauft und dann warten wir beim gemütlichen Frühstück erst mal auf Wind. wir beobachten einige lustige Ablegemanöver, die Bukanker sitzen z.T. gut fest oder auch übereinander. Wir legen später problemlos ab. Nach ca. 1 Std. dieseln kommt Wind auf und wieder auf schönem Raumschotkurs segeln wir raus aufs offene Meer nach Vis. Ziemlich gemütlich schippern wir dahin, und 1 Std. vor dem Ziel ist mal wieder Flaute, aber auch gut, so werden die Batterien wieder mal etwas geladen. Wir hatten schon ein paar Tage keinen Stromanschluß mehr. Wir fahren zum empfohlenen Stadthafen Komiza und stellen fest, es ist ein wunderhübscher Ort an tollen steilen Hängen gelegen, aber er ist total überlaufen. Der Stadthafen ist voll und in der Hafenbucht ankern bereits einige Schiffe. Wir suchen uns auch einen geeigneten Ankerplatz, fahren mit dem Dinge für einen kurzen Spaziergang. Den Abend verbringen wir auf dem Boot. Der Wind pfeift ganz gut hier und es gibt üble Böen durch Fallwinde. Wir und alle anderen drehen uns ständig im Kreis - und das geht die ganze Nacht so. Erschwerend kommt hinzu, dass immer weitere Yachten reinkommen, oder Anker nicht halten und Schiffe umgelegt werden, oder Abstände zu eng sind und Boote zusammenknallen und sich verhaken und wieder rausfahren, auf alle Fälle bin ich die ganze Nacht wach, bis 4 Uhr draussen um zu kucken, ob unser Anker hält und ob wir mit anderen zusammenrumpeln. Ständig ist irgenwo Geschrei über zu nahes Ankern, eine Motoryacht reißt sich los und treibt langsam aus dem Hafen, heftige Böen pfeifen uns um die Ohren und es gibt viel Schwell und Welle in der Bucht. An Schlaf ist nicht zu denken.
|
|
4.8. Der Alptraum ist auch morgens nicht vorbei. Ein Gewitter mit Regen und starkem Wind zieht vorüber, es schaukelt und ruckelt alles und wir drehen uns nach wie vor ständig im Kreis. Wir fahren trotz hohem Seegang und angekündigten Böen bis 30-40 kn raus und suchen ein ruhigeres Plätzchen für den nächsten Tag und die Nacht, das Wetter soll so bleiben. Problem auf Viz: es gibt nicht viele gute Plätze und es sind - zumindest in Komiza - einfach zu viele Schiffe unterwegs. Die beiden Stadthäfen sind sicher total überfüllt - bei dem Wetter wollen da viele hin. Bei drehendem Wind aus wirklich allen Richtungen fahren wir um die Insel rum gen Süden, wir haben Windstärken von 3 - 30 kn und beschließen wegen erneuter Gewitter und Regenschauer mit Motor zu fahren. So kommen wir gut durchgeschaukelt aber ok an der Südost-Spitze an und ankern in der dritten begutachteten Bucht vor der kleinen Insel Budikovac. Und nach einer kurzen Ruhepause stellen wir fest, es ist total schön hier. Der Wind bläst nach wie vor wie wild und es schaukelt ein bißchen, aber der Anker hält - momentan zumindest noch. Das ist hier eine schöne Badebucht mit türkisem Wasser, die Berge von Vis im Hintergrund. Nur vom Karussellfahren und Schaukeln hätte ich jetzt eigentlich genug, das geht aber heute tagsüber und die Nacht wohl noch weiter.
|
![]() |
5.8. Ja das war wieder eine sehr schaukelige Nacht! Wetterbericht meldet für morgens ein paar Stunden Westwind, den wollen wir nutzen und legen ohne Frühstück früh ab. Aber - das mit dem Wind war nix! Bei fast Flaute dieseln wir bei Seegang über die Wellen zurück Richtung Küste. Wir umfahren den tollen Leuchtturm bei Vis. 1 x haben wir optimistisch bei einem Hauch Wind Segel gesetzt, war aber nach 5 Minuten wieder Flaute, also Segel wieder geborgen und weiter motort. Ziemlich früh kommen wir in Vinisce an, dort sind wir mit Gisela + Peter verabredet. Und sie sind auch schon in der Ankerbucht. Ein sehr hübscher Ort, schöne große weite Ankerbucht, fast rundum geschlossen mit nur kleiner offener Stelle zum Meer, wenige Schiffe ankerten, man kann gut baden gehen - rundum schön. Nachmittags haben wir die beiden auf der Sussambil besucht und abends sind wir in den Ort essen gegangen. Auf einer Seite ziehen bedrohliche Gewitterwolken auf, und skeptisch haben wir vom Restaurant aus den Himmel beobachtet, stets zum Absprung bereit, das Gröbste zieht aber vorbei. Kurz nachdem wir vier wieder auf unseren Booten waren hats tasächlich angefangen zu regnen - gutes Timing. Und hier haben wir seit langem mal wieder ein sehr ruhige, angenehme Nacht mit ausreichend Schlaf verbracht - toll.
|
|
6.8. ... zumindest bis 6 Uhr - dann haben die Kirchenglocken laut geläutet - das ist aber ok. Ich hab mich erst mal umgedreht und weitergeschlafen. Und weil es hier so beschaulich und ruhig ist, der Wetterbericht von durchziehenden Gewittern erzählte und keine toller Wind vorhergesagt wird, bleiben wir noch einen Tag und eine Nacht hier in der schönen Bucht. Peter genießt die Aussicht von seinem Mast, siehe Bild. Ob man da oben das Wetter besser beobachten kann? Na, ich denke er hat auch sonst noch irgendwas dort oben in luftiger Höhe zu tun. Wir testen mit den beiden Schiffen unsere Funkgeräte, vor allem DSC, das ist auch mal ganz gut. Araboth ruft Sussambil und umgekehrt - funktioniert auch nach etwas Üben und Lesen der Anleitungen. Dann studieren die beiden Männer noch unsere Stromversorgung, Ladung, Optimierungsmöglichkeiten, da könnte man glaube ich auch Tage damit verbingen ...
|
|
7.8. Guter Wind ist angesagt, leider aus der falschen Richtung wie so oft, aber wir brechen auf. Einen letzten Gruß an die Sussambil, die da schön in der Bucht vor Anker liegt, siehe Bild und dann fahren wir aus der hübschen Bucht. Mühsam kreuzen wir stets hart am Wind auf. Ich bin heute mal am Steuer, Bernd muß also "arbeiten". Auf 4 Schlägen kommen wir zügig in der Marina Kremik an, wir brauchen dringend mal wieder einen Stromanschluß. Die Empfehlung war: kleine ruhige Marina - wir stellen fest, das ist so, außer am Samstag, denn da wechselt die stattliche Charterflotte Sunsail auf ihren hier stationierten ca. 100 Schiffen die Crew. Also herrscht totale Überfüllung und Gewusel. Mit dem Liegeplatz wäre es eng geworden, wenn unsere Freunde Doris und Norbert, die wir hier treffen wollten, uns nicht einen Platz freigehalten hätten. Später sind wir mit den beiden und deren Freunden Gabi und Hans mit dem Shuttelbus nach Primosten gefahren und haben dort einen schönen Abend verbracht.
|
|
8.8. Ich habe mir anscheinend den Magen verdorben. Mir gehts morgens hundeelend! An Segeln ist nicht zu denken. Auch Norbert gings die Nacht über nicht gut, morgens aber wieder besser. Komischerweise hatten alles, was wir beide gegessen oder getrunken hatten, auch noch 1 - 2 der anderen vertilgt, denen gings aber gut. Keine Ahnung, was da in meinem Magen querlag. Das schlimmste neben der Übelkeit war der Schwindel, ich kann nicht geradeaus laufen, bin übel am torkeln und das ist beim Segeln schlecht. Also beschließen wir erst mal hierzubleiben. Gegen Mittag verabschieden wir die Vier auf der Dream und ich verbringe den Rest des Tages auf der - hier zum Glück ganz schönen - Toilette der Marina und im Bett. Bernd beschäftigt sich weiterhin mit unserer Technik an Bord und verschafft sich einen Überblick über unsere Stromversorgung. Abends gehts etwas besser und ich kann schon wieder alleine über den Steg gehen - es geht wieder aufwärts bzw. endlich wieder geradeaus.
|